Mara
  Emo Tagebuch
 

Tagebuch einer 16 jährigen (17 jährigen) die Selbstmord begannen hat...
Allein, ich fühle mich furchtbar allein! Ich kann mich noch nicht mal umbringen!

Wieso haben die das Recht mich zum leben zu zwingen? Ich kann nicht mehr, warum versteht das keiner? Das letzte mal habe ich es falsch gemacht, wusste ja nicht das sie mich findet und meinen Magen auspumpen lässt. Und letzte Nacht, na ja ... Au!!! Mein Arm tut immer noch weh... All diese Narben die meinen Arm zeichnen... Jede einzelne von mir selbst verursacht... Aber alle relativ harmlos...

Nächstes mal... nächstes Mal da kriegen sie mich nicht... Da mach ich es richtig! Ich darf hier nicht mal meine Musik hören. Es ist so scheiße... Alle Leute sind so verrückt, obwohl ich noch nicht mal weiß ob die Psychiater oder die "Patienten" verrückter sind... War gerade bei so ner Psychiaterbraut die will wissen, wieso ich mich killen wollte. (Als wenn sie das was anginge...) Aber bitte ich hab ihr gesagt, dass ich mich nicht killen wollt. Das es ein Unfall war. Sie hat es natürlich nicht geglaubt...! Wäre ja auch krank, wie kann man sich aus Versehen die Pulsadern aufschneiden? Ich wollte immer Psychiater werden, um diese scheiß Arbeitsmethoden der Anderen zu ändern, bis eben jetzt... Das ist alles zuviel für mich! Erst Isa...Vielleicht ich mach’s ja so wie sie, die war clever erst Pulsadern auf und dann von nem Hochhaus. Das hat mich sehr aus der Bahn geworfen... meine "letzte" Freundin und dann so was, aber dann die scheiße mit Jeremy, ich liebe ihn... einfach alles an ihm!!!! Ich heule wieder mal. Mein Essen bekomme ich nur mit einem Plastiklöffel. Als ob ich mich mit nem Plastikmesser killen würde!!! Die Leute hier sind eh bekloppt.
Ich hab mein Messer mit reingeschmuggelt und sie Checkens nicht! KRASS!!!
Ich setze mich auf die Fensterbank. Gitter, glauben die das jemand so krank ist und aus dem 2. Stock springt? Das überlebt man ja!!! Dort oben ein Vogel; wie gerne würde ich tauschen... Ich würde mein Leben dafür geben. Der war gut nicht *g*. Diese in "*" Sprache, meine Chatsucht Smile... Dabei grinse ich gar nicht... Hier sind alle so krank... Von aggressiv bis depressiv, aber da ist ja auch nur ne geringe Grenze vom Einem zum Anderen.
Schizoos, Neurotiker, Borderline, Depri, Suis und noch vieles mehr... Und eben die Psychiater... und ich. Der Unterschied zu den Anderen ist, dass ich nicht krank bin. Die denken echt, ich schlucke die Pillen die sie mir geben... nenene...Die haben mir gerade drei Pillen gegeben, Antidepressiva wahrscheinlich... Ich hab sie nicht geschluckt, brauch für heute Nacht einen klaren Kopf. Meine erste Nacht in einer Irrenanstalt! Die Wochen im Krankenhaus waren auch nicht besser! Meine letzte Nacht auf Erden. Was wohl danach kommt? Hoffentlich nix! Ich will keine neue Chance ich will ein Ende, ein vorbei, ein nix eben. So wie in einer Ohnmacht, alles is weg, bis man wieder aufwacht, na ja bis auf das ich nicht mehr aufwachen werde.
Ich will nicht mehr daran denken wie viel sich doch im letzten Jahr geändert hat. Ich denk schon länger an Selbstmord, aber ich hab einfach nur drüber nachgedacht und eben gelesen, für mein Psychologiestudium, ich hätte am liebsten Psychologie und Psychiatrie studiert, aber lieber eben Psychologie. Ist schon krass alles... Es ist spät und dunkel draußen. Ich Versuchs jetzt. Bye Bye ihr alle und wer das auch immer lesen wird. Vielleicht sollt ich es zerreißen? Nö, wozu auch.
Ciao.

Scheiße! Ich hab’s nicht geschafft! Gut, dass das hier gut versteckt war, man zitter ich heftig. Okay als Erklärung: Es ist 1 Monat vergangen. Ich habe versucht mich um zu bringen, sie haben mich erwischt. Nun bin ich wieder in einem Zimmer, muss fünfmal die Woche zum Psychiater. Das Mädel in meinem Zimmer ist nett, aber ich will keinen Kontakt, will ihr nicht wehtun, wenn ich dann endlich sterbe. Ich rede mit niemandem, esse nichts mehr, die Psychiaterin ist schon genervt ohne ende.

Ich esse wieder. Sie haben mich für zwei Tage in "Einzelhaft" gesteckt was mir relativ egal war, das Schlimme, es gab keine Fenster und sie haben mir meine Stifte weggenommen. Nun, da ich wieder esse, darf ich sie wieder haben. Komisch, dass man so schnell bereit ist mit jemandem zusammen zu arbeiten, wenn sie einen foltern! Meine Stifte und die Fenster sind alles was ich hier habe... Und das wollten sie mir nehmen.

Ich bin nun schon fünf Monate hier. Schreibe nur noch selten, weil die Psychiaterin gesagt hat, es wäre gut zu schreiben. Man bin ich kindisch!!!
Ich rede immer noch nicht. Es ist schrecklich hier, immer nur Plastiklöffel, und Kartoffelbrei so nen ekliges Fleisch, das wie Katzenfutter aussieht und irgendein Gemüse. Ich würde so gerne mal wieder Subway to Sally, For My Pain, Lacrimosa oder so hören. Irgendwas gothicmässiges eben, ich krieg hier nichts davon, immerhin darf ich lesen, ich lese nur noch Romane. Früher habe ich gerne Sachbücher gelesen z.B. von der Psychologie. Aber mittlerweile will ich nur noch fliehen vor der Wirklichkeit. Ich brauch ein Messer. Mein Arm schreit danach das ich
mal reinschneide, ich will mein Blut sehen, fühlen... Ich bin nicht mal mehr sicher, ob ich noch am leben bin! Auch ich werde langsam gefühlskalt.

7 Monate schon hier! Ich hab da so eine Idee. Ich könnt wieder reden und so tun als sei ich gesund, vielleicht lassen sie mich dann gehen. Es klopfte leise an der Tür, aber keiner erwartete das ich herein sagte ich hatte seid 6 Monaten nichts mehr gesagt... Loona eine nette, etwas kräftigere Frau stellte mir das Essen hin, auch in ihrem Blick sah ich, das was ich jeden Tag in jedem Gesicht sah, sie hatten mich aufgegeben... Loona war schon an der Tür, als ich leise "Dankeschön", sagte. Loona drehte sich um und sah mich sehr komisch an, schließlich fragte sie: Mädchen, bist du krank, geht’s dir nicht gut? Oder ist was passiert?" Ich lächelte und meinte: Nein alles okay, mir geht es gut. Zwei Stunden später saß ich bei der Psychobraut, die mich fragte, wieso ich nun wieder sprechen würde. Meine antwort: "Ich hatte lange Zeit zum nachdenken, und ich glaube langsam ist es Zeit zu reden, ich muss jemandem sagen was los war, es frisst mich sonst auf!" Psycho lächelte freudig, aber eher weil sie glaubte mich "geknackt" zu haben als, weil es mir wohl besser ging. "Dann fang an mein Kind, ich werde dir zuhören" sagte sie. Ich hasse es wenn man mich Kind nennt, aber bitte, Hauptsache ich komme hier weg. Ich fing also an zu erzählen: "Ja also, ich glaube, ich möchte erst mal erklären wieso ich mir damals die Pulsader aufgeschnitten habe..." Ich erzählte ihr, dass kurz zuvor eine Freundin von mir sich
umgebracht hatte und mich das sehr mitgenommen hatte. Das ich unsterblich
verliebt war, diesen jemand aber nicht lieben durfte, das ich zu Hause
totale Probleme gehabt hatte und und und. Es stimmte ja auch was ich da
sagte... Jedes mal, wenn ich wieder zu ihr ging, erzählte ich ein bisschen mehr, nach ein paar Wochen sagte ich zu ihr: "Ich glaube ich weiß
was ich mal machen möchte, wenn ich wieder hier raus bin." Sie sah mich
erwartungsvoll an. "Ich möchte Psychologe werden, meinen sie das geht?
Ich möchte anderen helfen, denen es so ging wie mir und ihnen zeigen
wie schön alles sein kann(man bin ich eine Lügnerin)" "Das Hängt ganz von dir ab, mein Kind!" bekam ich als Antwort. Wenn sie gewusst hätte, dass meine Todessehen SUCHT noch immer die gleiche war und das ich einfach eine fabelhafte Lügnerin mit einer guten Phantasie war!!

Ich werde mir erst die Pulsadern aufschneiden und dann von was Hohem
runterspringen. Wenn ich nach dem Sprung noch lebe, werde ich verbluten.
So wie Isa. Wer kommt wohl zu meiner Beerdigung, nicht viele
wahrscheinlich, und wenn dann werden ihre Tränen nicht echt sein, selbst
meine Ma hat mich aufgegeben, jedes mal wenn sie herkommt, sehe ich es in
ihren Augen. Obwohl ich wieder mit ihr rede... Sie hat mich aufgegeben... gut so dann wird’s sie nicht so hart treffen...
Ich bin nun schon seit 10 Monaten hier, bis auf einige Wenige sind meine Narben an meinen Armen und Beinen weg, verblasst, meine Seele ist allerdings noch immer voll davon. Ich erzähle der Psychiaterin, dass ich wieder fröhlich bin, mich immer freue wenn die Sonne aufgeht und wenn sie
untergeht freu ich mich schon auf den nächsten morgen, und so eine scheiße
eben! Dabei mochte ich den Tag nie, ich habe die Nacht schon immer geliebt
und die Sonne so weit es ging gemieden, aber psychologisch gesehen kommt
das mit der Sonne nun mal besser...
Ich hab ihr erzählt, dass wenn ich hier rauskomme, ich gerne eine eigene Wohnung hätte und einen Hund, so einen netten Mischling oder so. Was ein Scheiß! Ich würde mir doch kein Tier anschaffen, das dann alleine wäre wenn ich nimma da bin. Und das ich gerne einen kleinen Garten hätte, damit ich Blumen pflanzen könnte, die muss doch checken das ich lüge... Ich habe mir überlegt wie und wann ich es ungefähr mache, habe Loona nach dem Datum gefragt. Es ist der 12. Mai, ich bin jetzt seit dem 29. Mai letzten Jahres hier. Ewig lange fast ein Jahr, heftigst, ich werde wenn ich hier raus bin noch n paar Tage leben. Ich brauche noch ein paar Dinge. Ich will mir das schönste schwarze Samtkleid kaufen, was ich finde, dazu eine schwarze Rose und eine weiße Lilie. Dann brauche ich einen Diskman und eine CD entweder von Lacrimosa das Lied Einsamkeit oder von For my Pain Dancer in the dark oder was von Him... mal sehen.

Der Tag ist gekommen Psycho hat gesagt ich komme in den nächsten zwei Wochen raus, genial oder?
Heut hat sie mir das Datum gesagt, der 5 Juni, klasse ich werde es vorrausichtlich am 8. tun. Nachts halt! Es ist die Nacht von Sonntag auf Montag...

Wusstest du, dass die meisten Suizide an einem Montag stattfinden? Ich
werde es also wie alle andern machen, nicht weil ich mich zum ersten Mal
anpasse, sondern weil´s einfach am besten passt.
Langsam mache ich mir Gedanken was ich mit dem Buch hier machen soll? Ich sollte es verbrennen... aber ich glaube ich werde es da lassen, oben auf dem Dach oder so, für die Nachwelt, und damit Psycho sieht, wie ich echt bin, und das sie nicht schuld ist, sie ist eigentlich ganz nett, aber wie gesagt ich bin ein hoffnungsloser Fall...

Ich bin draußen, frei, seit heute morgen... geniales Gefühl, es ist fünf vor zwölf. Ich sitze in der Wohnung die mir Psycho besorgt hat, sie hat gesagt sie wird vorerst einmal die Woche immer mittwochs vorbei kommen.
Ich habe mein Testament vorhin geschrieben, ich habe geschrieben, dass das Buch hier Lea bekommen soll meine ex beste Freundin, neben Isa, aber der kann ich´s nicht mehr vererben, leider.

Ich habe das Kleid! Es ist himmlisch... Ich habe es heute gekauft.
Es ist ganz schwarz zum Schnüren, ewig lang. Oben eng und
unten weit mit Schlag in den Ärmeln, schön ist es, ich werde dazu meine
alten schwarzen Springer anziehen.

Siebter, es kommt näher, habe meine Haare endlich wieder schwarz gefärbt. Habe die CD und den Diskman, nehme Lacrimosa... habe mir Lippenstift in Schwarz und Kajal gekauft, ich will so aussehen wie damals... wenn ich es tue... man bin ich aufgeregt!!!


Es ist nun der achte, ich habe ein Gebäude gefunden, es ist ein
Parkhaus an einer Straße eher außerhalb der Stadt, circa 30 Meter hoch...
das wird reichen...
Es ist kurz vor 20.00 Uhr ich war grade die Blumen besorgen...
Ich sitze hier nun und überlege wann ich losgehen soll, habe mein Messer dabei, bzw. meinen Dolch. Habe meine alten Sachen wieder. Der Dolch ist wunderschön, um den Griff ist eine Schlange und allgemein er ist einfach toll...
So habe mich gerade angezogen. Es ist Mitternacht, ich habe mich Blass geschminkt meine Lippen und Augen sind schwarz...
Mein Pentagramm um den Hals ebenso wie das Nietenhalsband und das umgedrehte Kreuz, ich habe meine Ringe wieder an... und alles was
ich früher so getragen habe. Ich will wunderschön sein, das Kleid betont
meine Figur ideal, ich bin (für alle die mich nicht kennen und dieses Buch
trotzdem lesen) ca. 1,68, habe lange schwarze Haare und bin ziemlich dürr,
eben weil ich kaum was gegessen habe... Na ja ich bin echt ziemlich aufgeregt, wenn ich nun schon schreibe wie ich aussehe... schrecklich, was
für Müll ich labere (schreibe)
So ich gehe jetzt mal los...

Ich sitze nun hier oben auf dem Parkhaus habe noch meinen schwarzen Mantel an, es ist relativ kühl, die Nacht ist wunderbar, Vollmond und Sterne ohne Ende, eine Wundervolle Nacht um zu Sterben...
So ich habe alles. Meine Blumen und alles.
Es ist 5 vor drei...
Ich mache jetzt meine Musik an, ein Lied; mein Lied mein Todeslied...
Ich lächel mal wieder, ich habe Angst ziemlich Angst, Todesangst eben,
aber irgendwie freue ich mich, ich ziehe das jetzt durch, ein Jahr habe ich gewartet jetzt tue ich es, nun ja wer immer das wohl lesen wird, wohl eher keiner denke ich, wahrscheinlich findet es keiner...
Ach jetzt weiß ich nicht mehr was ich sagen wollte..
Ciao Welt,
Bye Bye Leben...
So noch 20 Sek. ich höre nun auf zu schreiben und gehe zum Abgrund, ich habe es wohl nun geschafft wie gesagt, wäre doch gelacht.

Am nächstem Tag, in der Zeitung:
Letzte Nacht schnitt sich ein 17 jähriges Mädchen erst die Pulsadern auf und Sprang dann von einem 30 Meter hohen Parkhaus. Das Mädchen war zuvor ein Jahr wegen mehrfachem Suizidversuchen in der Jugendpsychiatrie gewesen,
sie hinterließ ein Tagebuch über dieses Jahr ihre letzten Worte waren:

"nun habe ich es endlich geschafft."

 
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